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Tobias Moretti, Miriam Kutrowatz, David Kerber © Victoria Nazarova

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Fr, 21. Februar Johann Strauss 2025 Wien

Das Lied vom Rand der Welt oder Der „Zigeunerbaron“ – Ein neuer Blick auf ein umstrittenes Werk

Mit einem Libretto von Roland Schimmelpfennig und einer Rekomposition von der Musicbanda Franui (Markus Kraler / Andreas Schett) entsteht eine Neufassung von Johann Strauss‘ Der „Zigeunerbaron“ mit prominenter Besetzung, unter anderem mit Tobias Moretti.

Am 25. März findet die Premiere dieser ersten szenischen Eigenproduktion von Johann Strauss 2025 Wien, ein Unternehmen der Wien Holding im MuseumsQuartier in der Halle E statt.

Neben der Fledermaus und Eine Nacht in Venedig zählt Der „Zigeunerbaron“ zu den größten Bühnenerfolgen von Johann Strauss. Sein musikalisch großartigstes, aber inhaltlich kontroverses Werk wird im Rahmen von Johann Strauss 2025 Wien einer künstlerischen Transformation unterzogen. Es ist eine literarisch-musikalische Überschreibung, die das Stück in einen heutigen Kontext stellt. Roland Schimmelpfennig, der meistgespielte deutsche Gegenwartsdramatiker, verleiht diesem Werk eine neue erzählerische Perspektive: „Die berühmte Originaloperette von Johann Strauss ist musikalisch ebenso reizvoll wie inhaltlich problematisch, angefangen beim Titel und einer verklärenden, historisierten Scheinfolklore in Bezug auf gleich mehrere Volksgruppen bis hin zur Kriegsverherrlichung - aber der Stoff ist, unter dem Brennglas betrachtet, stark, in seiner atmosphärischen Dichte stellenweise fast dystopisch, ganz und gar untypisch für das, was man vielleicht sonst mit dem Genre „Operette“ verbindet.

In einer versunkenen, untergegangenen Welt am Rand eines Großreiches begegnen sich eine Reihe von Außenseitern, von Gestrauchelten, Gescheiterten, Verlorenen, die verzweifelt ihr Glück zu machen suchen. Die Überschreibung nimmt die schon im Original angelegten Konflikte beim Wort und sucht einen vom historischen Kontext losgelösten, eigenen heutigen Ton - und so kam es dann auch zu dem neuen Titel: „Das Lied vom Rand der Welt“.“ Erläutert Roland Schimmelpfennig.

Kammerensemble Musicbanda Franui

Das Tiroler Kammerensemble Musicbanda Franui zeichnet sich durch seinen unverwechselbaren Klang aus und seine oft grenzüberschreitende künstlerische Vielseitigkeit und Rekompositionen. Sie konnten für diese große szenische Eigenproduktion von Johann Strauss 2025 Wien gewonnen werden, und wagen sich an dieses musikalisch anspruchsvolle Werk: „Unser Zugang besteht darin, musikalische Werke nicht einfach zu überarbeiten oder zu modernisieren, sondern ihre verborgenen Schichten freizulegen und sie in unsere eigene Klangsprache zu übersetzen. Unser einzigartiges Instrumentarium aus Holz- und Blechbläsern, Akkordeon, Streich- und Volksmusikinstrumenten haben wir für das Projekt erstmals um zwei Streichquartette ergänzt. Mit den wunderbaren Sänger*innen, Schauspieler*innen und dem Arnold Schoenberg Chor gemeinsam schrauben wir an allen Stellen der Strauss’schen Partitur, nur die Melodielinien bleiben mehr oder wenig original. Roland Schimmelpfennig hat das Stück an einen neuen Schauplatz geholt, die neue Geschichte ist so stark, dass auch die ursprünglich gesungenen Texte großteils geblieben sind. Der sogenannte „Zigeunerbaron“ wird damit übermalt und verliert trotzdem seine Kernaussage nicht – mehr noch: Das Stück wird durch die Transformation für uns Zeitgenossen wieder lesbar.“ So Andreas Schett, künstlerischer Leiter der Musicbanda Franui.

Der deutsche Regisseur und designierte Schauspieldirektor des Salzburger Landestheaters Nuran David Calis ist bekannt für seine sozialkritischen Inszenierungen, die Themen wie Migration, Jugendprobleme, Flucht und Religionssuche behandeln. Mit der Überschreibung des „Zigeunerbaron“ befasst sich Calis erstmals mit dem Genre der Operette: „Operetten behandeln im Kern stets tiefgreifende soziale Fragen. Da ich aus dem Sprechtheater komme und es mir ein Anliegen ist, politische Themen aufzugreifen und gesellschaftliche Verhältnisse zu hinterfragen, fühlte ich mich von Anfang an mit dieser Aufgabe und Auseinandersetzung sehr verbunden. Doch ein Stück wie der „Zigeunerbaron“ ist schon beinahe wie eine Fliegerbombe, wenn man ganz unbedacht an dieses Werk rangeht. Aber von Anfang an war der künstlerischen Leitung des Festjahres Roland Geyer bewusst, dass man drumherum Künstler*innen positionieren muss, wie Roland Schimmelpfennig oder die Musicbanda Franui, die wirklich extrem geistesgegenwärtig sind und die auch so ein Werk anfassen und es in ein gegenwärtiges Spannungsfeld hineintragen können. Auch bei meinem ersten Gespräch mit Roland Schimmelpfennig war uns sofort klar, dass wir die soziale Frage, den sozialen Sprengstoff, der in diesem Werk steckt, herausheben müssen, und das ist ihm auf eine sehr poetische Art und Weise gelungen.“

Eine Produktion von Johann Strauss 2025 Wien

Handlung

In der titelgebenden Geschichte kehrt der junge Sandor Bárinkay nach Jahren der Heimatlosigkeit in das Land seiner Eltern zurück, um sich dort niederzulassen und sein Erbe anzutreten. Doch die unwirtliche Sumpflandschaft am Rand der Welt ist bereits besetzt. Zsupán, ein reicher Fleischfabrikant, hat sich auf den Ländereien breit gemacht. Als Bárinkay seine Rechte bei Zsupán einfordert, finden die Männer prompt eine probate Lösung: die Heirat zwischen Bárinkay und Zsupáns Tochter Arsena. Heimlich anderweitig verliebt, verlangt Arsena mindestens einen Baron zum Gatten. Da erhält der zurückgewiesene Bárinkay unerwartet Hilfe von den dort ebenfalls ansässigen Stahlnomaden – Ausgestoßene, Marginalisierte der Gesellschaft –, die ihn zu ihrem „Baron“ machen.

Besetzung

Andreas Schett, Musikalische Leitung
Anna Sushon, Dirigat
Nuran David Calis, Regie & Video
Anne Ehrlich, Bühne
Anna Sünkel, Kostüme
Bernd Purkrabek, Licht
Clara Bender, Dramaturgie

David Kerber, Bárinkay
Nadja Mchantaf, Saffi
Helene Schneiderman, Czipra
Tobias Moretti, Zsupán
Miriam Kutrowatz, Arsena
Miriam Maertens, Mirabella
Paul Schweinester, Ottokar
Otto Katzameier, Graf Homonay
Samouil Stoyanov, Carnero

Musicbanda Franui & Strings
Arnold Schoenberg Chor (Ltg.: Erwin Ortner)

Spielort

Halle E, MuseumsQuartier (7. Bezirk)

Termine

25.03. (Premiere), 27.03., 30.03., 01.04., 03.04., um 19.00 Uhr
Einführung jeweils um 18.15 Uhr im Foyer

Weitere Informationen:
Johann Strauss 2025 Wien

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