Wien Holding News
In Wien entsteht bis 2005 Europas modernste Kläranlage
Seit 1986 betreiben die Entsorgungsbetriebe Simmering (EbS) die Wiener Hauptkläranlage in der das gesamte in Wien anfallende Abwasser auf dem hohen Niveau der Wiener Umweltstandards gereinigt wird.
Den technischen und gesetzlichen Entwicklungen Rechnung tragend wurden die EbS auch damit beauftragt die Wiener Hauptkläranlage nach dem letzten Stand der Technik auszubauen. Die Luftbildaufnahme vom Februar 2003 dokumentiert den Stand des 220 Millionen Euro umfassenden Vorhabens, das zu den größten Umweltschutzprojekten Europas zählt.
Abb1:
Die Luftaufnahme zeigt neben der bestehenden Wiener Hauptkläranlage auch das ca. 20 ha große noch unverbaute Erweiterungsgelände. Dort erfolgte am 17. Januar 2000 der Spatenstich zur Erweiterung der Wiener Hauptkläranlage.
Mechanisch-biologische Reinigung:
Die Wiener Hauptkläranlage nimmt sich die Natur zum Vorbild
Am tiefsten Punkt Wiens, nahe der Mündung des Donaukanals in die Donau, liegt die Hauptkläranlage der Stadt Wien. Hier werden etwa 90 % der Wiener Abwässer gereinigt. An Tagen mit Trockenwetter sind das mehr als 500.000 m3. Das Abwasser durchströmt in etwa fünf Stunden die mechanischen und biologischen Reinigungsstufen der Anlage, bevor es geklärt in den Donaukanal abläuft.
Abb2:
Mechanische Reinigung
Das über die Hauptsammelkanäle zufließende Abwasser wird im Schotterfang von den mineralischen Grobstoffen - wie Schotter und Kies - befreit. Sechs Schneckenpumpen heben das Abwasser auf Anlagenniveau, sodass dieses die Anlage im natürlichen Gefälle durchfließt. In der Rechenanlage mit sechs Feinrechen werden die Schwimm- und Schwebstoffe abgeschieden. Das Rechengut wird nach der Entwässerung in geschlossenen Containern zur Verbrennung gebracht. Im nachfolgenden Sandfang setzen sich feinere Feststoffe und Sand
ab. Nach der Entwässerung wird auch das Sandfanggut verbrannt. Die letzte Stufe der mechanischen Reinigung des Abwassers erfolgt in den acht Vorklärbecken, auf die es durch die Zulaufgerinne aufgeteilt wird. Durch Verringerung der Fließgeschwindigkeit setzen sich die im Abwasser verbliebenen Schwebstoffe als Primärschlamm am Boden der Becken ab. Dieser Schlamm wird durch Räumer in Sammelrinnen geschoben und zu den Eindickern gepumpt. Durch die mechanische Reinigung des Abwassers lassen sich bereits bis zu 30 % der Schmutzstoffe entfernen.Biologisch Reinigung
Die biologische Reinigung entspricht dem Vorbild der biologischen Selbstreinigung natürlicher Gewässer. In vier Belebungsbecken bauen Mikroorganismen die gelösten, vornehmlich organischen Verunreinigungen ab. Der für den Abbauprozess benötigte Sauerstoff wird durch 32 Kreiselbelüfter eingetragen. Die Phosphatfällung mit Eisen(III)chlorid erfolgt im Ablauf der Belebungsbecken. In den 16 Nachklärbecken erfolgt die endgültige Trennung des Schlammes vom Abwasser. Die Mikroorganismen setzen sich mitsamt dem aufgenommenen Schmutz als Belebtschlamm ab. Ein Teil des Schlammes wird in die Belebungsbecken zurückgeführt, um die Anreicherung mit Mikroorganismen zu beschleunigen und den Abbauprozess intakt zu halten. Der Überschussschlamm wird in die Eindicker gepumpt.Das geklärte Abwasser fließt über das Auslaufgerinne in den Donaukanal. In den Klärschlammeindickern werden Primär- und Überschussschlamm gemeinsam unter Einfluss der Schwerkraft auf einen Trockensubstanzgehalt von ca. 4 % eingedickt und anschließend zur Schlammbehandlung gepumpt. Nach Entwässerung in Zentrifugen wird der Klärschlamm in Wirbelschichtöfen bei 850 °C verbrannt. Um Geruchsbelästigungen zu vermeiden, sind Schotterfang, Schneckenpumpen, Sandfang und Eindicker sowie die Schlammrinnen abgedeckt. Die Entlüftung dieser Anlagen erfolgt über Biofilter.
Durch diesen wesentlichen Beitrag der EbS zum Wiener Abwassermanagement wird in Zukunft eine weitere deutliche Verbesserung der Wasserqualität der Wiener Oberflächengewässer erreicht. Der Ausbau stellt einen wesentlichen Teil des Gesamtprojektes "Abwasserentsorgung und Gewässerschutz für Wien" dar. Im Sinne eines nachhaltigen Umweltmanagements wird dadurch die außergewöhnliche Lebensqualität dieser Stadt nicht nur erhalten, sondern auch verbessert.
Entsorgungsbetriebe Simmering GmbH
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