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Mi, 18. Okt 2006

„Brauer, Hundertwasser und Fuchs – die frühen Jahre“

Großes Interesse herrscht an der Ausstellung „Phantastisches“ der Frühwerke der drei großen österreichschen Maler Ernst Fuchs, Friedensreich Hundertwasser und Arik Brauer im Jüdischen Museum. Es werden nicht nur bislang unbekannte und nie präsentierte Werke gezeigt, auch persönliche Erinnerungen der Künstler und deren spezifische Auseinandersetzung mit dem Faschismus und der eigenen jüdischen Identität werden historisch spannend aufbereitet, thematisiert.

Alle drei wurden zwischen 1928 und 1930 in Wien geboren, alle drei erlebten die Zeit des Nationalsozialismus wegen ihrer jüdischen Herkunft unter widrigsten Bedingungen von Ächtung und Verfolgung. Dies findet auch in den frühen Arbeiten aller drei seinen Niederschlag, wo sich die Auseinandersetzung mit der jüdischen Identität ebenso wieder findet wie die Verarbeitung der Schoa. Die Ausstellung vereint rund 60 herausragende Bilder. Dokumente zum Überleben von Arik Brauer und Friedensreich Hundertwasser im NS-Wien sowie zur Emigration des Vaters von Ernst Fuchs nach Shanghai werfen Schlaglichter auf die biographischen Hintergründe.

Der Durchbruch gelang allen drei Künstlern in den 60er Jahren, als sie als Vertreter österreichischer Nachkriegsmalerei international reüssierten. Arik Brauer und Ernst Fuchs sind zwei Zentralfiguren der Kunstströmung, die sich als "Wiener Schule des Phantastischen Realismus" etablierte. Sie entwickelte sich aus der allgemeinen Rezeption des Surrealismus in den ersten Nachkriegsjahren mit den Hauptvertretern Ernst Fuchs, Arik Brauer, Wolfgang Hutter, Anton Lehmden und Rudolf Hausner.

Als gegenstandsbezogene Malerei steht die "Wiener Schule des Phantastischen Realismus" mit ihren altmeisterlichen Arbeitstechniken und inhaltlichen Absichten in diametralem Gegensatz zur avantgardistischen Kunst, die nicht nur abstrahierend, sondern abstrakt sein wollte. Die "Wiener Schule des Phantastischen Realismus" erlangte parallel zu anderen Entwicklungen und Ausdrucksweisen der spezifisch österreichischen Nachkriegskunst besonders in der Zeitspanne zwischen 1955 und 1970 große Bedeutung. Es war keine Gruppierung, die eine gemeinsame Programmatik anstrebte, doch trotz der stark individuell ausgeprägten Charaktere, Arbeitsweisen und Themen ist allen Vertretern dieser Kunstrichtung maltechnisch eine bis zum Äußersten getriebene Perfektion gemeinsam.

Friedensreich Hundertwasser ist kein Vertreter des "Phantastischen Realismus" - er ging von Anfang an andere Wege, seine Vorstellungen von Malerei wurden von ihm konsequent weiter entwickelt und perfektioniert. Die Unterschiede zu Fuchs und Brauer werden auch in der Präsentation des Frühwerks sehr deutlich. Hundertwassers Malerei erschloss sich in den späten sechziger Jahren einem breiten Publikum und seit der Errichtung eines Wohnhauses nach seinen Entwürfen in den achtziger Jahren und eines eigenen Museums in Wien ist er weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt.

Der biographische Hintergrund der Malerei aller drei Künstler wird im Zuge der ersten zusammenfassenden Präsentation der frühen Arbeiten erstmals in einem größeren Zusammenhang dargestellt: Die Jugendjahre in Wien, die Rezeption des Nationalsozialismus und der Durchbruch in der Nachkriegszeit. "phantastisches. Jüdisches in frühen Meisterwerken von Arik Brauer, Ernst Fuchs und Friedensreich Hundertwasser" ist von 11. Oktober 2006 bis 14. Jänner 2007 im Jüdischen Museum Wien (1010 Wien, Dorotheergasse 11) zu sehen. Kurator der Ausstellung ist Dr. Tobias G. Natter, Direktor des Vorarlberger Landesmuseums, für die Gestaltung der Ausstellung zeichnet August Sarnitz verantwortlich. Das Museum ist von Sonntag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr geöffnet (Achtung neue Öffnungszeiten!!!). Ein umfangreiches Begleitprogramm ist in Vorbereitung, Details ab Anfang Oktober unter www.jmw.at. Schulklassen haben freien Eintritt, Führungen und pädagogische Programme: Tel.: +43-1-535 04 31-311, 312 bzw. kids.school@jmw.at.

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