Kulturausschuss beschließt Sanierung des Raimund Theaters

Der Kulturausschuss des Wiener Gemeinderats hat am 6. März mehrstimmig beschlossen, die Sanierung des Raimund Theaters der VBW, ein Unternehmen der Wien Holding, mit 12,76 Mio. Euro zu unterstützen.

Konkret sollen die bauliche Substanz des Hauses verbessert, der Zuschauerraum modernisiert und die haustechnischen Anlagen hochgerüstet werden.

"Während in anderen europäischen Städten Theater geschlossen werden, investieren wir in Wien in die Erhaltung unserer Theater. Wir bekennen uns zur Kulturstadt Wien, weil wir wissen, wie wichtig unsere Kultureinrichtungen aus touristischer Sicht sind, genauso wie für die Wienerinnen und Wiener. Ich freue mich, dass wir mit dem Beschluss für die Finanzierung der Sanierung des Raimund Theaters die Zukunft dieses traditionsreichen Hauses auf lange Sicht gewährleisten können", so Renate Brauner, Stadträtin für Finanzen, Wirtschaft und Internationales.

"Die Stadt saniert mit dem Raimund Theater eines der ältesten und traditionsreichsten Häuser Wiens. Ich freue mich, dass mit diesem Beschluss eine der bekanntesten Wiener Bühnen fit für die Zukunft gemacht wird. Mit seinen Aufführungen lockt das Raimund Theater jährlich hunderttausend Theaterbegeisterte, aktuell mit dem österreichischen Musical ‚I am from Austria‘, dem bisher erfolgreichsten Stück der gesamten Wiener Musicalgeschichte. Es ist eine schöne Pflicht, dieses Erbe für kommende Generationen zu erhalten", so Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny.

Der Fahrplan für die Sanierung
Aktuell steht im Raimund Theater das Musical "I Am From Austria" mit den Hits von Rainhard Fendrich auf dem Programm. Da dieses Erfolgsmusical bereits im Vorverkauf Rekordzahlen verzeichnet hat und die Besucherauslastung bei fast 100 Prozent liegt, wird die Show noch bis Juni 2019 laufen. Danach wird mit der Sanierung des Theaters begonnen, die in etwa 14 Monate in Anspruch nehmen wird. Die Vorarbeiten für die Sanierungsarbeiten laufen planmäßig. Das Raimund Theater soll im Herbst 2020 wiedereröffnet werden.

Zum Raimund Theater: Vom Sprechtheater zur Musicalbühne
Das 1893 gegründete Raimund Theater wurde mit Ferdinand Raimunds "Die gefesselte Phantasie" eröffnet. Als Bühne für den Mittelstand verstand sich das Haus als Gegenpol zu den großen Opernbühnen der damaligen Zeit. Es wurde als Sprechtheater mit deutschen, klassischen Volksstücken und Gegenwartsdramen bespielt. Deshalb wurde das Haus auch als "Mariahilfer Burgtheater" bezeichnet.

1908 hielt die Operette ihren Einzug mit dem "Zigeunerbaron" von Johann Strauß. Seine Glanzzeit als Operettenbühne erlebte das Theater Ende der 1940er Jahre. Erste Musicals wurden 1976 gespielt. Seit der Übernahme durch die Vereinigten Bühnen Wien ist das Haus ausschließlich dem Musical gewidmet.

Mit dem Raimund Theater und dem Ronacher zählen die Vereinigten Bühnen Wien zu den erfolgreichsten Musicalproduzenten in Europa. Mit dem Theater an der Wien haben die Vereinigten Bühnen Wien auch ein international führendes Opernhaus etabliert. Bereits im Jahr 1987 wurden diese drei traditionsreichen Theater der Stadt Wien unter dem Dach der Vereinigte Bühnen Wien GmbH vereint. Als Teil der Wien Holding führen die Vereinigten Bühnen Wien diese drei Häuser gemeinsam in künstlerischer und kaufmännischer Hinsicht mit dem Auftrag, diese historischen Bühnen zu erhalten und erstklassiges Musiktheater zu präsentieren. Seit 2012 wird von den Vereinigten Bühnen Wien auch die Wiener Kammeroper erfolgreich bespielt.

Insgesamt verzeichnen die Vereinigten Bühnen Wien jährlich zwischen 550.000 und 600.000 BesucherInnen, davon zwischen 450.000 und 500.000 allein im Musicalbereich. Die Shows im Raimund Theater werden pro Jahr von rund 250.000 Menschen gesehen.

Auch international laufen die Musicals der Vereinigten Bühnen Wien enorm erfolgreich. Insgesamt sechs VBW-Eigenproduktionen waren bislang in 21 Ländern weltweit zu sehen und wurden in insgesamt 16 Sprachen aufgeführt. Jährlich sehen rund eine Million BesucherInnen die Vorstellungen der Wiener Musicals im Ausland.

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