Wien Holding News
Spiel, Satz, Sieg seit über fünf Jahrzehnten
Von 17. bis 25. Oktober 2015 finden in der Wiener Stadthalle, einem Unternehmen der Wien Holding, die „Erste Bank Open 500“ statt. Das Turnier ist das fünftgrößte europäische Turnier auf der ATP World Tour und mit einem Rekordpreisgeld von rund 2,3 Millionen Euro dotiert.
Sportliche Großereignisse von Weltklasseformat wie die „Erste Bank Open 500“ setzen positive Impulse für den Sport und sind auch ein wichtiger Faktor für Wirtschaft und Tourismus. Die Aufwertung des Turniers von 250 auf 500 Punkte zeigt, dass Wien international als idealer Austragungsort von Großereignissen geschätzt wird. Grund genug, um einmal auf die Geschichte des Tennis in der Wiener Stadthalle zurückzublicken. Übrigens: Bilder zur Tennisgeschichte in der Wiener Stadthalle gibt es auch in einer Slideshow zu sehen.
Premiere mit dem „Kings Cup“ im Jahr 1957
Tennis hat in der Wiener Stadthalle eine lange Tradition. Seit mehr als fünf Jahrzehnten verwandelt sich die große Halle D jährlich in einen riesigen Center Court. Begonnen hat die Geschichte des Tennis in der Wiener Stadthalle schon im November 1957. Die große Arena war noch nicht einmal eröffnet. Doch in den Nebenhallen fanden bereits die ersten Veranstaltungen statt. Zum ersten Mal wird Tennis am Vogelweidplatz gespielt. In der Ballspielhalle stand ein Turnier der „Kings Cup“-Serie auf dem Programm. Drei Tage lang dauerte das Turnier vom 3. bis zum 5. November. Der „Kings Cup“ war ein europäischer Länderwettbewerb im Hallen-Tennis, der während der Wintermonate gespielt wurde. König Gustav V. von Schweden, der unter dem Pseudonym „Mister G“ sogar selbst bei internationalen Tenniswettbewerben antrat und auch in Wimbledon auf dem Rasen stand, stiftete diesen Pokal im Jahr 1936.
Mit Dänemark bekam Österreich einen für damalige Verhältnisse fast unüberwindbaren Gegner vorgesetzt. Im österreichischen Team waren Fred Huber – seine Stärken lagen beim Volley und am Netz – sowie Franz Saiko. Fred Huber war in Wien so etwas wie der Lokalmatador. Der geborene Wiener war ein Allroundgenie im Sport. Seine Leistungen als Eishockey-Tormann und natürlich als Tennisspieler machten ihn berühmt. Im Laufe seiner Karriere war er mehrfacher österreichischer Meister im Herren-Einzel, Herren-Doppel und Gemischten-Doppel, er spielte für Österreich im Daviscup und gewann viele internationale Turniere.
Für die Dänen traten beim „Kings Cup“-Turnier im Jahr 1957 der Top-Spieler Kurt Nielsen, der bereits zweimal im Finale von Wimbledon gestanden hat, sowie der 17-jährige Jan Leschly an. Die Österreicher galten gegen die Dänen allerdings als krasse Außenseiter. Die vier Einzel-Spiele und das Doppel endeten letztendlich 4:1 für die Dänen. Die Österreicher waren chancenlos.
Die Tennisprofis des Jack Kramer
Im Jahr 1958, dem eigentlichen Eröffnungsjahr der Wiener Stadthalle, flogen die kleinen, damals noch weißen, Bälle neuerlich über das Netz, diesmal in der großen Halle D. Die weltberühmten Tennisprofis von Jack Kramer waren zu Gast. Kramer gehörte zu den besten Tennisspielern der 1940er und 1950er Jahre. Im Jahr 1946 war er die Nummer 1 in der Tennisweltrangliste. Er gewann im Jahr 1947 den Wimbledon-Pokal und verhalf den USA zu zwei Davis-Cup-Siegen (1946 und 1947). Einen seiner größten Erfolge konnte Kramer mit Ted Schroeder feiern, als Sieger im Doppel bei den amerikanischen Meisterschaften 1940 und 1941. In den 1950er Jahren wurde Kramer Tennisprofi und tourte mit Ricardo Alonso González, Francisco Olegario Segura, Frank Sedgman, Robert Riggs und vielen anderen Tennis-Professionals rund um die Welt.
Zum ersten Mal in der Wiener Stadthalle zu sehen waren Kramers Tennisprofis am 21. und 22. Oktober 1958. Vier Einzel-Spiele und zwei Doppelspiele standen auf dem Programm, bei denen sich die beiden Australier Ken Rosewall und Tony Trabert mit dem Südamerikaner Francisco Olegario Segura und dem Amerikaner Ricardo Alonso González perfekte Tenniskämpfe lieferten.
Der Tennis-Krimi von 1968
Kramer kam mit seiner Tennistruppe bis in die 1960er Jahre hinein nach Wien. Sein Tenniszirkus war auch der Vorläufer der Weltmeisterschaft der Tennis-Professionals. Diese Turnierserie hat ab Mitte der 1960er Jahre immer wieder auch in der Wiener Stadthalle Station gemacht. Eines der legendärsten dieser Tennis-Turniere fand 1968 statt. Im Rahmen eines zweitägigen Events duellierten sich die Weltklassespieler der damaligen Zeit: John Newcombe, Niki Pilic, Tony Roche und Roger Taylor. „Das unvergleichliche Können der Asse, die von der ersten Minute an mit restlosem Einsatz – oft bis zur Erschöpfung – kämpften, zog die ZuschauerInnen in den Bann“, war sich die Sportpresse einig. Erst weit nach Mitternacht endeten die Veranstaltungen an beiden Spieltagen und die BesucherInnen traten hochzufrieden den Heimweg an.
ATP-Turnier seit 1974
Solche erfolgreichen Turniere und Exhibitions ließen die Stadthallenmanager sehr bald daran denken, einen hochkarätig besetzten Tenniswettkampf als jährliches Turnier zu veranstalten. Im Jahr 1974 war es dann so weit: Das erste „Vienna-Open“ leitete die Erfolgsgeschichte des mittlerweile traditionellen ATP-Turniers in Wien ein. Ab 1976 lief das Turnier in der Stadthalle dann als „Fischer-GP“, ab 1986 unter dem Namen der Bank Austria als „BA-Tennistrophy“ bzw. „BA-CA TennisTrophy“.
Seit dem Jahr 2011 ist die Erste Bank der Hauptsponsor. Schon die Premiere als „Erste Bank Open“ brachte ein Feuerwerk an Weltklassespielern in die Wiener Stadthalle. An der Spitze des Teilnehmerfeldes stand der Franzose Jo-Wilfried Tsonga. Auch der argentinische US-Open-Sieger Juan Martin Del Potro war dabei. Mit dem Franzosen Richard Gasquet und dem Serben Viktor Troicki nahmen vier aus den Top 20 teil. Zwar konnte der Österreicher Jürgen Melzer nicht die Chance nutzen, zum dritten Mal hintereinander das Turnier für sich zu entscheiden, doch Tsonga begeisterte die Tennisfans. Er kam sah und siegte.
Im Finale der „Erste Bank Open“ im Jahr 2014, dem „Jubiläumsturnier anlässlich 40 Jahre ATP in Wien“ lieferten sich Andy Murray und David Ferrer ein spannendes Spiel, bei dem der Schotte Murray als Sieger vom Center Court ging und dabei seinen 30. ATP-Titel feierte. Als „Erste Bank Open“ zählt der Tennis-Event zu den größten Tennisveranstaltungen in Österreich und dank Aufwertung in die 500er-Serie zu den fünf wichtigsten in Europa.
Tenniselite am Start
Mehr als 20 Nummer-Eins-Spieler der Welt sind bereits in der Wiener Stadthalle angetreten. Das Turnier ist und war geprägt von Auftritten und Siegen zahlreicher Stars wie Roger Federer, Ivan Lendl, Pete Sampras, Boris Becker, Andre Agassi, Goran Ivanišević, Stefan Edberg, Vitas Gerulaitis, Ilie Nastase oder Arthur Ashe und Jimmy Conners. Aber auch die heimischen Top-Spieler wie Thomas Muster, Horst Skoff, Stefan Koubek oder Jürgen Melzer schlugen hier perfekte Asse und Returns.
Drei Mal haben österreichische Tennisasse das Turnier gewonnen. Das erste Mal im Jahr 1988. Horst Skoff visierte den Turniersieg an und behielt die Oberhand gegen einen nicht ganz fitten Thomas Muster in einem rein österreichischen Finale. Und dann kam Jürgen Melzer, der das Stadthallen-Turnier gleich zwei Mal hintereinander – im Jahr 2009 und 2010 – für sich entscheiden konnte.
Von Rekorden, Pech und Pannen
Der Rekordsieger des ATP-Turniers in der Wiener Stadthalle ist Brian Gottfried. Er hat das Wiener Turnier viermal gewonnen. Im Doppel sind die Rekordhalter Bob Hewitt und Frew McMillan mit drei Siegen. Roger Federer gewann das Turnier zwei Mal sowohl im Einzel als auch im Doppel.
Von seiner großzügigen Seite zeigte sich Boris Becker im Jahr 1998. Er verzichtete zugunsten von Pete Sampras auf seine Wildcard, um dem US-Amerikaner eine Teilnahme zu ermöglichen. Sampras benötigte noch Erfolge, um sich für die ATP-Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Er gewann das Turnier und konnte das sechste Jahr in Folge als Nummer 1 der Weltrangliste abschließen.
Ohne Hosen stand bei seinem einzigen Antreten im Jahre 1992 Jimmy Connors da. Da seine Ausrüstung verloren ging, trat er in den Tennishosen vom späteren Turnierverantwortlichen Peter Feigl an.
So gut wie ohne Break hat Ivan Ljubičić seine Matches in Wien absolviert. Er musste bei seinen ersten zwei Teilnahmen kein einziges Break hinnehmen, erst im Finale 2006 gegen Fernando González hatte er zum ersten Mal Breakbälle abzuwehren.
Der wohl unfairste Sieg war jener von Brad Gilbert im Jahr 1986. Er stand im Finale gegen Karel Novacek. Nach dem Verlust des ersten Satzes brachte er den Tschechoslowaken komplett aus der Fassung, indem er eine Verletzung vortäuschte.
Dramatisch endete im Jahr 1995 das Turnier für Michael Stich. In seinem Spiel gegen Todd Woodbridge erlitt er einen folgenschweren Bänderriss, nachdem er versucht hatte, einen Stoppball zu erlaufen.
„Erste Bank Open 500“ vom 17. bis 25. Oktober 2015
Heuer finden die „Erste Bank Open 500“ vom 17. bis 25. Oktober in der Wiener Stadthalle statt. Durch die Vergabe der unbefristeten 500er-Lizenz durch die ATP werden die „Erste Bank Open 500“ nicht nur in diesem Jahr, sondern auch in den kommenden Jahren als Turnier der zweithöchsten Kategorie der ATP World Tour ausgetragen.
Neben dem Spanier David Ferrer, dem Kanadier Milos Raonic, dem Südafrikaner Kevin Anderson und dem US-Amerikaner John Isner werden auch die österreichischen Tennis-Stars Jürgen Melzer und Dominic Thiem beim diesjährigen ATP-Highlight in der Wiener Stadthalle aufschlagen.
Termine
Qualifikation: Samstag, 17. Oktober 2015 ab 9.00 Uhr und Sonntag, 18. Oktober 2015 ab 13.00 Uhr - Eintritt frei!
Turnier: Montag, 19. Oktober 2015 bis Sonntag, 25. Oktober 2015
Tickets
Tickets sind an den Kassen der Wiener Stadthalle sowie online oder unter 01/98 100 DW 200 oder 480; im Wien-Ticket-Callcenter (01/588 85, täglich von 8.00 - 20.00 Uhr), im Wien-Ticket-Pavillon bei der Staatsoper (Herbert von Karajan Platz, 1010 Wien, täglich von 10.00 - 19.00 Uhr), online sowie in allen weiteren Wien-Ticket-Vorverkaufsstellen erhältlich. Jetzt schnell und einfach Karten buchen - mit der Wien-Ticket App! Das Ticket gilt als Fahrschein für die Wiener Linien!
Weitere Informationen:
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