Wien Holding News
Auseinandersetzung mit Geschichte
In Anwesenheit zahlreicher Gäste eröffnete das Jüdische Museum Wien, ein Museum der Wien Holding, die Wechselausstellung „Tales of 2 Cities“, die in Kooperation mit der Moskauer Menschenrechtsgesellschaft Memorial und dem Österreichischen Kulturforum Moskau entstanden ist.
Museumsdirektorin Dr. Danielle Spera hob in ihrer Eröffnungsrede vor den Ehrengästen – darunter Botschafterin Dr. Margot Klestil-Löffler, Stadtschulratspräsidentin Dr. Susanne Brandsteidl, DI Rudolf Schicker, Klubvorsitzender der SPÖ Wien, und Dr. Natalia Petrova vom Memorial Moskau – die inspirierende Zusammenarbeit der beiden Institutionen hervor und bezeichnete den Austausch zwischen den KünstlerInnen aus Wien und Moskau als enorme Bereicherung für alle Beteiligten. Dr. Petra Eibel vom Sponsor UNIQA betonte in ihrer Grußbotschaft die zentrale Bedeutung zeitgenössischer Kunstprojekte wie diesem und lobte einmal mehr die Ausstellungsreihe Jewish Museum Contemporary am Museum Judenplatz. Mag. Simon Mraz, Leiter des österreichischen Kulturforums in Moskau, berichtete über die spannende Arbeit mit den KünstlerInnen bei der Vorbereitung des Projekts und Botschafter Dr. Wolfgang Waldner, Leiter der Kulturpolitischen Sektion im Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres, nahm die feierliche Eröffnung vor.
Bewahren und in Erinnerung rufen
Bei der Ausstellung gehe es um ein „Bewahren und in Erinnerung rufen“, umriss Kuratorin Dr. Astrid Peterle die Intention des Ausstellungsprojekts. Das Jüdische Museum Wien und die Geschichts- und Menschenrechtsgesellschaft „Memorial“ in Moskau eint die Funktion, zentrale Orte der Dokumentation und der Vergegenwärtigung von Geschichte zu sein. Beide beherbergen Sammlungen, die von verdrängten oder an den Rand gedrängten Geschichten erzählen und verfügen über einen reichen Schatz an Objekten. Für „Tales of 2 Cities“ wurden sechs KünstlerInnen, Zenita Komad & the Unity Operators, Ekaterina Shapiro-Obermair, Hans Weigand aus Wien und Olga Jitlina, Haim Sokol und Alisa Yoffe aus Moskau mit einer Auswahl an Objekten und Archivalien aus beiden Sammlungen konfrontiert. Mit den Mitteln der künstlerischen Recherche und im Dialog mit den KuratorInnen der Sammlungen identifizierten sie Objekte, die zum Ausgangspunkt für neue künstlerische Projekte bzw. Objekte wurden. So entstanden für die Ausstellungen in Moskau (16.09. bis 5.10.2014, Moscow Museum of Modern Art) und Wien neue Arbeiten, die einerseits die Geschichte und Geschichten dieser Museumsbestände künstlerisch reflektieren, andererseits selbst neue Geschichten und nicht zuletzt neue (Erinnerungs-) Objekte erschaffen.
Die 1990 ins Leben gerufene Gesellschaft „Memorial“ in Moskau, deren Archiv vor allem Objekte zur Geschichte der politischen Repression und der Verletzung der Menschenrechte in der UdSSR sammelt, setzt sich vor allem für die historische Aufarbeitung politischer Gewaltherrschaft und eine lebendige Erinnerungskultur ein. Das Jüdische Museum Wien setzt mit seiner neuen permanenten Ausstellung den Schwerpunkt auf Wiener jüdische Geschichte und Gegenwart. Kuratiert wurde die Ausstellung von Astrid Peterle, Natalia Petrova und Simon Mraz. Zur Ausstellung ist ein zweisprachiger Katalog (ISBN: 978-3-901398-780) erschienen, der zum Preis von 20 Euro im Museum erhältlich ist.
Die Ausstellung „Tales of 2 Cities“ ist von 21. Jänner bis 19. April 2015 im Museum Judenplatz (1010 Wien, Judenplatz 8) zu sehen. Das Museum Judenplatz ist Sonntag bis Donnerstag 10 bis 18 Uhr, Freitag 10.00 bis 14.00 Uhr geöffnet.
Weitere Informationen:
Jüdisches Museum Wien
Jüdisches Museum Wien - Facebook